Hadrianeum
Der Name Hadrianeum betitelt die imposanten Reste eines Tempels auf der Piazza di Pietra in Rom, der zu Ehren des vergöttlichten, römischen Kaisers Hadrian im Jahre 145 von seinem Nachfolger Antoninus Pius eingeweiht worden ist. FÀlschlicherweise wird oft auch die Engelsburg als ehemaliges Mausoleum Hadrians als 'Hadrianeum' bezeichnet.
Der Tempel, im korinthischen Stil erbaut, bestand ursprĂŒnglich aus 13 weiĂen MarmorsĂ€ulen auf jeder LĂ€ngsseite und je 8 an der Schmalseite. Die SĂ€ulen haben einen Durchmesser von 1,44 m und erreichen jeweils eine Höhe von 15 m. Der Tempel war auf ein 4 m hohes Podest gebaut, das ebenso wie die Cella aus Peperin bestand. Allerdings war die Cella mit groĂer Sicherheit mit Marmorplatten verkleidet. In der Cella befanden sich einst Pfeiler mit aufwendig gestalteten Reliefs, die vor allem Personifikationen der römischen Provinzen darstellten. Eine breite Treppe fĂŒhrte zum Tempel, der eine östliche Ausrichtung aufweist, empor.
Heute sind von dem Tempel des Hadrian, der einst gemeinsam mit dem Tempel des Marc Aurel die Marc-Aurel-SĂ€ule einrahmte, lediglich 11 der wahrscheinlich ehemals 13 korinthischen SĂ€ulen der nördlichen LĂ€ngsseite und die nördliche Cellawand erhalten. Bereits im 17. Jahrhundert scheinen nur noch diese Teile ĂŒbrig gewesen zu sein, denn auf Anordnung von Papst Innozenz XII. wurden diese Ruinen des ehemals heidnischen Tempels in ein neues Zollhaus, das im typischen Barockstil errichtet wurde, integriert. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts das Zollamt zum Bahnhof verlegt wurde, gestaltete Virgino Vespignani das Ganze 1878 zum Sitz der römischen Börse und Handelskammer um. Diese Funktion hat das GebĂ€ude bis heute beibehalten. Im Zuge der Umarbeiten im Jahr 1878 und spĂ€ter dann noch einmal in weiteren des Jahres 1928 wurden die noch erhaltenen antiken SĂ€ulen und die Cellawand wieder frei gelegt.
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