Landkreis Ravensburg
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk : | Tübingen |
Region : | Bodensee-Oberschwaben |
Verwaltungssitz : | Ravensburg |
Fläche : | 1.631,81 km² |
Einwohner : | 275.840 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte : | 169 Einwohner/km² |
Kfz-Kennzeichen : | RV |
Kreisschlüssel : | 08 4 36 |
Kreisgliederung: | 39 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: | Friedenstraße 6 88212 Ravensburg |
Landrat : | Kurt Widmaier |
Karte | |
Der Landkreis Ravensburg ist gemessen an seiner Fläche nach dem Ortenaukreis der zweitgrößte Landkreis in Baden-Württemberg. Er bildet zusammen mit dem Bodenseekreis und dem Landkreis Sigmaringen die Region Bodensee-Oberschwaben im Regierungsbezirk Tübingen. Der Landkreis Ravensburg grenzt im Norden an den Landkreis Biberach, im Osten an den bayerischen Landkreis Unterallgäu und an die kreisfreie Stadt Memmingen, im Süden an die bayerischen Landkreise Oberallgäu und Lindau (Bodensee), im Südwesten an den Bodenseekreis und im Westen an den Landkreis Sigmaringen.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Der Landkreis Ravensburg hat Anteil am "Oberschwäbischen Hügelland" und am "Westallgäuer Hügelland".
Geschichte
Der Landkreis Ravensburg geht zurück auf das württembergische gleichnamige Oberamt Ravensburg , das nach dem Übergang der ehemals freien Reichsstadt Ravensburg und deren Umland an Württemberg 1810 errichet wurde. Schon 1806 waren die Oberämter Altdorf, Isny und Waldsee errichtet worden. Ab 1810 hatten auf dem heutigen Kreisgebiet neben Ravensburg noch die Oberämter Leutkirch, Saulgau , Tettnang , Waldsee und Wangen Anteil. Ab 1810 gehörten die Oberämter zur Landvogtei am Bodensee und ab 1818 zum Donaukreis. Die Grenzen der Oberämter wurden 1842 geringfügig verändert.
1924 wurde der Donaukreis aufgelöst und 1934 wurden die Oberämter in Landkreise umbenannt. 1938 wurden Landkreise Leutkirch und Waldsee aufgelöst, wobei der Großteil des Landkreises Waldsee zum Landkreis Ravensburg (der Rest zum Landkreis Biberach) und der Großteil des Landkreises Leutkirch zum Landkreis Wangen kam. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Wangen mit dem Landkreis Ravensburg vereinigt. Ferner wurden einige Orte der Landkreise Saulgau und Überlingen sowie 2 Orte des Landkreises Biberach dem neuen Landkreis Ravensburg angeschlossen. 1976 gab es nochmals eine kleine Grenzbereinigung mit dem Landkreis Biberach. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Ravensburg noch 39 Gemeinden, darunter 8 Städte und hiervon wiederum 4 " Große Kreisstädte " (Leutkirch im Allgäu, Ravensburg, Wangen im Allgäu und Weingarten). Größte Stadt des Kreises ist Ravensburg, kleinste Gemeinde ist Guggenhausen.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
Jahr Einwohnerzahlen 31. Dezember 1973 225.058 31. Dezember 1975 225.327 31. Dezember 1980 230.685 31. Dezember 1985 233.644 27. Mai 1987 ¹ 233.635 Jahr Einwohnerzahlen 31. Dezember 1990 247.674 31. Dezember 1995 261.446 31. Dezember 2000 268.770 30. Juni 2005 275.840 Politik
Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet. Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf 5 Jahre gewählt. Dieses Gremium wählt den Landrat für eine Amtszeit von 8 Jahren. Dieser ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse, hat aber in den Gremien kein Stimmrecht . Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises.
Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Die Landräte des Landkreises Wangen 1945-1972:
- 1945 - 1946 : Josef Kraus
- 1946 - 1949 : Norbert Kiechle
- 1949 : Albert Pfitzer (Amtsverweser)
- 1949 - 1972 : Walter Münch
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Oberamts bzw. Landkreises Ravensburg 1810 - 1972 :
- 1810 - 1811 : Ludwig von Koch
- 1811 - 1813 : Carl Friedrich von Ditzinger
- 1813 - 1816 : Ernst Gustav Rümelin
- 1816 - 1825 : Franz Theodor Wirth
- 1826 - 1838 : Friedrich Hoyer
- 1838 - 1857 : Heinrich Schneider
- 1857 - 1866 : Heinrich Ludwig Baur
- 1866 - 1871 : Karl Rampacher
- 1871 - 1877 : Wilhelm Schubart
- 1877 - 1892 : Ernst Mühlschlegel
- 1892 - 1913 : Max Hänle
- 1913 - 1929 : Hugo Stiefenhofer
- 1929 - 1936 : Franz Paradeis
- 1937 - 1945 : Theodor Kreeb
- 1945 - 1947 : Hermann Bendel (kommissarisch)
- 1947 - 1978 : Oskar Sailer
- 1978 - 1999 : Dr. Guntram Blaser
- 1999 - 2006 : Kurt Widmaier
Kreistag
CDU FW GRÜNE SPD ödp FDP Gesamt 2004 34 19 7 7 4 1 72 Wappen
Das Wappen des Landkreises Ravensburg zeigt in Blau einen rot bezungten und rot bewehrten goldenen Löwen. Das Wappen wurde am 6. November 1952 und nach der Kreisreform am 20. Januar 1975 neu verliehen.
Die Wappenfigur stellt den welfischen Löwen dar. Die Welfen hatten ihr oberschwäbisches Zentrum in Ravensburg und Altdorf (heute Weingarten), bevor das Gebiet an die Hohenstaufen kam.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Wirtschaftsförderung des Landkreises Ravensburg wird durchgeführt durch die WIR GmbH Wirtschaftsförderungs- und Innovationsförderungsgesellschaft Landkreis Ravensburg.
Verkehr
Durch das östliche Kreisgebiet verläuft die Bundesautobahn A 96 Lindau-München, deren Teilstück Gebrazhofen-Dürren jedoch erst 2009 fertiggestellt werden soll. Das Kreisgebiet wird ferner im äußersten Osten von der Bundesautobahn A 7 Würzburg - Kempten berührt. Darüber hinaus wird er durch Bundes-, Landes- und Kreisstraßen erschlossen. Die wichtigsten Bundesstraßen sind die B 30 Ulm - Friedrichshafen und die B 32 Sigmaringen - Ravensburg - Wangen.
Die Württembergische Südbahn (Ulm - Friedrichshafen) durchquert auch das Kreisgebiet und schließt es so an das überregionale Schienennetz an. An der Bodensee-Oberschwaben-Bahn GmbH & Co. KG , die den Nahverkehr auf der Südbahn betreibt, hält der Kreis einen Anteil von 17,5% des Kapitals. Der östliche Teil des Landkreises wird durch die Württembergische Allgäubahn erschlossen.
Kreiseinrichtungen
Der Landkreis Ravensburg ist Träger mehrerer beruflicher Schulen und zweier Sonderschulen :
- Aulendorf: Berufliche Schule (Gewerbliche und Kaufmännische Schule)
- Bad Waldsee: Krankenpflegeschule
- Kißlegg: Albert-Schweitzer-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten
- Leutkirch: Gewerbliche Schule
- Leutkirch: Sophie-Scholl-Schule (Haus- und Landwirtschaftliche Schule)
- Ravensburg: Edith-Stein-Schule (Haus- und Landwirtschaftliche Schule)
- Ravensburg: Fachschule für Landwirtschaft (mit Abteilung Hauswirtschaft in Bad Waldsee)
- Ravensburg: Gewerbliche Schulen
- Ravensburg: Humpisschule (Kaufmännische Schule)
- Ravensburg: Martinusschule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten
- Wangen: Friedrich-Schiedel-Schule (Gewerbliche Schule und Landesberufsschule für milchwirtschaftliche Ausbildungsberufe)
- Wangen: Kaufmännische Schule (mit Außenstelle in Isny)
- Wangen: Krankenpflegeschule
Der Landkreis Ravensburg ist zusammen mit der Stadt Ravensburg Gesellschafter der Oberschwaben Klinik gGmbH, die 1997 gegründet wurde. Die Gesellschaft ist Träger der ehemaligen Kreiskrankenhäuser Isny, Wangen im Allgäu, Leutkirch im Allgäu und Bad Waldsee, sowie des Krankenhauses St. Elisabeth Ravensburg mit Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin St. Nikolaus und des Heilig-Geist-Spitals Ravensburg.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 30. Juni 2005)
Städte
- Aulendorf (10.001)
- Bad Waldsee (19.771)
- Bad Wurzach (14.524)
- Isny im Allgäu (14.525)
- Leutkirch im Allgäu (22.401)
- Ravensburg (49.073)
- Wangen im Allgäu (27.075)
- Weingarten (23.607)
Verwaltungsgemeinschaften bzw. Gemeindeverwaltungsverbände
- Gemeindeverwaltungsverband „Altshausen“ mit Sitz in Altshausen; Mitgliedsgemeinden: Altshausen, Boms, Ebenweiler, Ebersbach-Musbach, Eichstegen, Fleischwangen, Guggenhausen, Hoßkirch, Königseggwald, Riedhausen, Unterwaldhausen
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bad Waldsee mit der Gemeinde Bergatreute
- Gemeindeverwaltungsverband „Gullen“ mit Sitz in Grünkraut; Mitgliedsgemeinden: Bodnegg, Grünkraut, Schlier und Waldburg
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Leutkirch im Allgäu mit den Gemeinden Aichstetten und Aitrach
- Gemeindeverwaltungsverband „Mittleres Schussental“ mit Sitz in Ravensburg; Mitgliedsgemeinden: Städte Ravensburg und Weingarten sowie Gemeinden Baienfurt, Baindt und Berg bei Ravensburg
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Vogt mit der Gemeinde Wolfegg
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Wangen im Allgäu mit den Gemeinden Achberg und Amtzell
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Wilhelmsdorf mit der Gemeinde Horgenzell
- Gemeindeverwaltungsverband „Fronreute-Wolpertswende“ mit Sitz in Wolpertswende; Mitgliedsgemeinden: Fronreute und Wolpertswende
Gemeinden
- Achberg (1.587)
- Aichstetten (2.752)
- Aitrach (2.596)
- Altshausen (4.735)
- Amtzell (3.526)
- Argenbühl (5.873)
- Baienfurt (7.292)
- Baindt (4.624)
- Berg (3.807)
- Bergatreute (3.145)
- Bodnegg (3.100)
- Boms (595)
- Ebenweiler (1.107)
- Ebersbach-Musbach (1.808)
- Eichstegen (537)
- Fleischwangen (635)
- Fronreute (4.340)
- Grünkraut (3.016)
- Guggenhausen (205)
- Horgenzell (4.926)
- Hoßkirch (725)
- Kißlegg (8.641)
- Königseggwald (658)
- Riedhausen (627)
- Schlier (3.681)
- Unterwaldhausen (292)
- Vogt (4.600)
- Waldburg (3.005)
- Wilhelmsdorf (4.860)
- Wolfegg (3.426)
- Wolpertswende (4.142)
Städte und Gemeinden vor der Kreisreform
Vor der Kreisreform 1973 bzw. vor der Gemeindereform gehörten zum (alten) Landkreis Ravensburg seit 1938 insgesamt 37 Gemeinden , darunter 4 Städte .
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform . Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im alten Landkreis Ravensburg machte am 1. Juli 1971 die Gemeinde Gaisbeuren, die in die Stadt Bad Waldsee eingegliedert wurde. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig.
Die verbliebenen Gemeinden des (alten) Landkreises Ravensburg gingen am 1. Januar 1973 im neuen vergrößerten Landkreis Ravensburg auf.
Größte Gemeinde des alten Landkreises Ravensburg war die Kreisstadt Ravensburg, die seit 1. April 1956 Große Kreisstadt war, kleinste Gemeinde war Pfrungen.
Der alte Landkreis Ravensburg umfasste zuletzt eine Fläche von 714 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 121.040 Einwohner.
Die Gemeinden des alten Landkreises Ravensburg vor der Gemeindereform. Alle Gemeinden gehören auch heute noch zum Landkreis Ravensburg.
frühere Gemeinde heutige Gemeinde Einwohnerzahl am 6. Juni 1961 Aulendorf, Stadt Aulendorf 4.972 Bad Waldsee, Stadt Bad Waldsee 6.473 Baienfurt Baienfurt 4.337 Baindt Baindt 1.503 Berg Berg 2.007 Bergatreute Bergatreute 1.745 Blitzenreute Fronreute 1.120 Blönried Aulendorf 866 Bodnegg Bodnegg 2.014 Eschach Ravensburg 5.410 Esenhausen Wilhelmsdorf 503 Fronhofen Fronreute 1.036 Gaisbeuren Bad Waldsee 742 Grünkraut Grünkraut 1.588 Haidgau Bad Wurzach 729 Haisterkirch Bad Waldsee 945 Hasenweiler Horgenzell 827 Kappel Horgenzell 474 Michelwinnaden Bad Waldsee 654 Mittelurbach (bis 1958 Unterurbach) Bad Waldsee 728 Pfrungen Wilhelmsdorf 247 Ravensburg, Große Kreisstadt Ravensburg 31.269 Reute Bad Waldsee 1.342 Schlier Schlier 1.595 Schmalegg Ravensburg 972 Taldorf Ravensburg 2.174 Tannhausen Aulendorf 531 Vogt Vogt 1.842 Waldburg Waldburg 1.410 Weingarten, Stadt Weingarten 14.783 Wilhelmsdorf Wilhelmsdorf 1.708 Wolfegg Wolfegg 2.761 Wolketsweiler Horgenzell 808 Wolpertswende Wolpertswende 2.391 Zogenweiler Horgenzell 853 Zollenreute Aulendorf 647 Zußdorf Wilhelmsdorf 533 Literatur
- Chronik des Kreises Ravensburg. Landschaft, Geschichte, Brauchtum, Kunst. Chroniken-Verlag Boxberg, Hinterzarten 1975
- Oskar Sailer (Hrsg.): Der Kreis Ravensburg. Theiss, Stuttgart 1976 ISBN 3-8062-0145-5
- Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band VII: Regierungsbezirk Tübingen, Stuttgart, 1978. ISBN 3-17-004807-4
- Hans Ulrich Rudolf (Hrsg.): Der Landkreis Ravensburg im Spiegel des Schriftums. Eine Kreisbibliographie. OVA, Ravensburg 1999 ISBN 3-926891-22-X
- Landkreis Ravensburg (Hrsg.): Im Oberland. Kultur, Geschichte, Natur. Beiträge aus Oberschwaben und dem Allgäu. Erscheint halbjährlich, ISSN 0939-8864
Weblinks
- Offizielle Internetseite des Landkreises
- WIR Wirtschaftsförderung
- Von Erfindern, Ketzern und Schildbürgern - Städte zwischen Bodensee und Oberschwaben
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