Seegefecht vor Helgoland (1864)
| |||||||||||||||||
Seegefecht vor Helgoland | |||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Konflikt | Deutsch-DĂ€nischer Krieg | ||||||||||||||||
Datum | 9. Mai 1864 | ||||||||||||||||
Ort | vor Helgoland, Nordsee | ||||||||||||||||
Ergebnis | taktischer dÀnischer Sieg | ||||||||||||||||
| |||||||||||||||||
Im Deutsch-DĂ€nischen Krieg, der zwischen PreuĂen und Ăsterreich einerseits und DĂ€nemark andererseits ausgetragen wurde, kam es am 9. Mai 1864 zu einem Seegefecht vor Helgoland. Als nach schwerem Gefecht sein Flaggschiff in Brand geriet, brach der österreichische Kommandeur Wilhelm Freiherr von Tegetthoff das Gefecht ab und zog sich mit seinem Geschwader in den Schutz der neutralen GewĂ€sser von Helgoland, welches damals zu GroĂbritannien gehörte, zurĂŒck.
Obwohl das Gefecht mit einem taktischen dÀnischen Sieg endete, hatte es keinen Einfluss mehr auf den Verlauf des Krieges. Bereits am 12. Mai trat ein allgemeiner Waffenstillstand in Kraft, und DÀnemark hatte den Krieg verloren.
Dies war das letzte offene Seegefecht, das mit Holzschiffen ausgetragen wurde und gleichzeitig auch das letzte, an dem DĂ€nemark beteiligt war.
Inhaltsverzeichnis |
Seekriegsverlauf vor dem Seegefecht
Nach Ausbruch des Krieges am 1. Februar 1864 erklĂ€rte DĂ€nemark am 26. Februar eine Seeblockade gegen alle schleswig-holsteinischen und am 8. MĂ€rz auch gegen alle preuĂischen HĂ€fen. Die dĂ€nische Seeblockade wurde zunĂ€chst von der Schraubenfregatte Niels Juel und spĂ€ter von der Schraubenkorvette Dagmar sichergestellt. Letztere brachte bereits am 18. MĂ€rz vor Texel den hamburgischen Schoner Tekla Schmidt auf.
Da PreuĂen nur eine sehr schwache Kriegsmarine besaĂ, musste es Ăsterreich um Hilfe bitten und Anfang MĂ€rz 1864 lief im Mittelmeer ein Geschwader unter LinienschiffskapitĂ€n Wilhelm Freiherr von Tegetthoff mit den beiden Fregatten Schwarzenberg und Radetzky sowie dem Kanonenboot Seehund aus.
DĂ€nemark bildete daraufhin seinerseits Ende MĂ€rz ein Nordseegeschwader unter OrlogskapitĂ€n Edouard Suenson , das aus der Niels Juel, der Dagmar und der Schraubenkorvette Hejmdal bestand und zu dessen Aufgaben der Schutz dĂ€nischer Handelsschiffe, das Aufbringen deutscher Schiffe und das BekĂ€mpfen feindlicher Kriegsschiffe in der Nordsee gehörte. Nachdem die Dagmar durch die Schraubenfregatte Jylland abgelöst wurde, patroullierte das dĂ€nische Geschwader in der Nordsee und erwartete die Ăsterreicher.
Die Seehund wurde im Ărmelkanal bei einem UnglĂŒck beschĂ€digt und musste einen englischen Hafen anlaufen. Anfang Mai erreichte das restliche österreichische Geschwader die Nordsee und vereinigte sich vor Texel mit dem preuĂischen Raddampfer Preussischer Adler und den beiden Kanonenbooten Basilisk und Blitz.
Die beteiligten Schiffe
|
Das Seegefecht
Das dĂ€nische Geschwader nĂ€herte sich von Norden und gegen 10 Uhr wurde ein Schiff vor Helgoland gesichtet, aber es handelte sich nur um die britische Fregatte Aurora. Direkt danach entdeckten die DĂ€nen weitere fĂŒnf Schiffe in SSW. Die beiden Geschwader nahmen Kurs aufeinander und gegen 13:15 eröffnete die Schwarzenberg das Feuer. Die DĂ€nen erwiderten das Feuer erst bei deutlich geringerem Abstand. Die Ăsterreicher nahmen einen mehr westlichen Kurs, um vor den dĂ€nischen Schiffen das Fahrwasser zu kreuzen, woraufhin diese etwas nach Backbord abdrehten. WĂ€hrend die Kanonenboote zurĂŒckgeblieben waren, passierten sich die ĂŒbrigen feindlichen Schiffe unter heftigem Beschuss in einem Abstand von etwa 1800 Meter. Tegethoff wendete sofort, um zu verhindern, dass die Kanonenboote abgeschnitten wĂŒrden. Mit Kurs SW fuhren die beiden Geschwader unter starkem Beschuss nebeneinander her. WĂ€hrend sich die Niels Juel und die Schwarzenberg beschossen, konzentrierte sich das Feuer der Jylland und der Hejmdal auf die Radetzky. Die preussischen Kanonenboote waren so weit entfernt, dass ihr Feuer wirkungslos blieb. Gegen 15:30 fing die Schwarzenberg Feuer und konnte den Kampf nicht fortsetzen. Tegethoff gab das Signal zum Abbruch und die Ăsterreichisch-PreuĂische Flotte drehte ab und zog sich in die neutralen GewĂ€sser der damals zu GroĂbritannien gehörenden Insel Helgoland zurĂŒck. Die Aurora hatte das ganze Gefecht beobachtet und stand bereit, das britische Hoheitsgebiet zu verteidigen. Daher musste Suenson die Verfolgung gegen 16:30 abbrechen, das Seegefecht war beendet.
Das Ergebnis des Seegefechts
Die DĂ€nen warteten ausserhalb der HoheitsgewĂ€sser Helgolands, aber im Schutze der Dunkelheit zogen sich die österreichisch-preuĂischen Schiffe nach Cuxhafen zurĂŒck. Das dĂ€nische Geschwader wurde dann nach Kopenhagen zurĂŒckbeordert, da ab dem 12. Mai ein Waffenstillstand in Kraft trat. Die Blockade war damit aufgehoben und der Krieg entschieden.
Sowohl in DĂ€nemark als auch in Ăsterreich wurde das Ergebnis des Seegefechts als Sieg betrachtet. Das dĂ€nische Geschwader wurde bei der Ankunft in Kopenhagen begeistert gefeiert, und die Ăsterreicher beförderten Tegetthoff aufgrund des Gefechts zum Konteradmiral .
Die Fregatte Jylland existiert heute noch und kann in der dÀnischen Stadt Ebeltoft besichtigt werden.
Weblinks
Kategorien : Vorlage | Deutsch-DĂ€nischer Krieg | Seeschlacht | Schlacht (DĂ€nemark) | Schlacht (Ăsterreich) | Schlacht (Deutschland) | 1864
Wikipedia
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Seegefecht vor Helgoland (1864) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Seegefecht vor Helgoland (1864) verfügbar.